Es handelt sich um die unmenschliche Praxis der Abschiebehaft in Deutschland. Allein der Begriff Abschiebung ist menschenverachtend. Dieser wird aber ganz offiziell in der Politik und von den Medien eingesetzt.
Bei meiner Recherche zum Thema Abschiebung erfuhr ich, dass Nato-Draht eingesetzt wird um Asylbewerber an der Flucht zu hindern. Nato-Draht auch „Seelendraht“ genannt, ist weit gefährlicher als Stacheldraht, da die rasiermesserähnlichen Schneiden stärkere Verletzungen als die Stacheldrahtdornen verursachen.
Das Abschiebegefängnis im Rheinland-pfälzischen Ingelheim. Das Gelände ist von fünf Metern hohen Betonmauern mit dreifachem Nato-Stacheldraht umgeben; zusätzlich sorgen Metallzäune und vergitterte Fenster dafür, dass hier niemand ausbrechen kann. Der sogenannte „Gewahrsam für Ausreisepflichtige“, wie das Abschiebegefängnis Ingelheim heißt, ist eines der modernsten in der Republik. Es wurde 2001 in Betrieb genommen als Hochsicherheitstrakt. Doch sitzen hier keine gefährlichen Schwerkriminellen ein, sondern Menschen, deren einziges Verbrechen darin besteht, das Land nicht freiwillig verlassen zu wollen. Sie werden bei Nacht und Nebel von zu Hause abgeholt und hierher gebracht. Viele der Betroffenen haben Angst, in ihrem jeweiligen Herkunftsland Opfer von staatlicher Gewalt oder Menschenrechtsverletzungen zu werden. Andere leben schon seit Jahren in Deutschland, ihre Kinder gehen hier zur Schule und die Zukunft in ihrer Heimat, mit der sie nur noch der Pass verbindet, erscheint ihnen ungewiss.